Cellist
Schallfeld: Text im Klang #6
Vier neue Kompositionsaufträge für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Klavier. Textimpulse von Elfriede Jelinek.
Programm:
Katharina Roth Neues Werk für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Klavier (2024, UA)
Daria Scia Neues Werk für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Klavier (2024, UA)
Hristina Šušak Neues Werk für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Klavier (2024, UA)
Lorenzo Troiani Neues Werk für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Klavier (2024, UA)
Schallfeld Ensemble:
Lorenzo Derinni Violine
Francesca Piccioni Viola
Myriam García Fidalgo Violoncello
Margarethe Maierhofer-Lischka Kontrabass
Maria Flavia Cerrato Klavier
Claus Philipp Einführung zum Schaffen von Elfriede Jelinek
„Text im Klang“ sieht heuer bereits seiner 6. Ausgabe entgegen. Von Anfang an verstand sich das Projekt als Labor, das mediale Verschränkungen umzusetzen versucht, deren Fokus auf dem Impuls liegen. Texte wie auch der aktive Austausch zwischen Komponisten und Autoren liefern dabei Initialimpulse zu neuen Kompositionen. Nicht Vertonungen im klassischen Sinn sind dabei intendiert, keine Übersetzungen mit Stimme oder Sprecher, keine klanglichen Repräsentationen der Texte – gefragt ist vielmehr der konkrete Text als Movens in seinen zum Beispiel rhythmischen und syntaktischen Qualitäten, in seinen klangsprachlichen Färbungen, in seiner atmosphärischen oder thematischen Dichte, als semantische Widerlager … Die Versuchsanordnung von „Text im Klang“ wird im Rahmen der einzelnen Jahrgänge dabei immer wieder leicht modifiziert: 2014 und 2016 dienten den Komponisten Texte verschiedener österreichischer Autoren in verschiedenen Paarbildungen als Impulsgeber, bei den Aufführungen wurden Musik und Text teils verschränkt, letztere von Schauspielern oder den Autoren selbst vorgetragen, teils dabei auch live oder beispielsweise als bearbeitete Zuspielung in den musikalischen Part integriert. 2018 lag der Fokus für alle Komponisten auf einem konkreten Kurztext, 2020 entstanden sowohl Text wie Musik zu einem gemeinsam erarbeiteten Thema völlig neu. 2022 wiederum war Ferdinand Schmatz‘ „das gehörte feuer. orphische skizzen“ der Ausgangspunkt der neuen Kompositionen, die teils Fragmente des Textes sowohl akustisch als auch visuell einbezogen, teils auch vom Autor selbst gelesen wurden.
In den künstlerischen Austausch wie Prozess eingebunden sind nicht zuletzt mit Schallfeld Ensemble auch von Beginn an die Interpreten, die ihrerseits für die Realisierung mit den Komponierenden in enger Zusammenarbeit stehen und über die Jahre auch in unterschiedlichen instrumentalen Formationen zu erleben sind.
Für 2024 hat Elfriede Jelinek ihre Zustimmung gegeben, dass jeder ihrer zahlreichen Texte als Impuls und Ausgangspunkt für neue musikalische Werke herangezogen werden kann. Die Besetzung ist diesmal mit Schuberts Forellenquintettinstrumentierung eine klassische. Den Uraufführungen voran geht eine Einführung zu Elfriede Jelinek durch Claus Philipp, der das Projekt auch als Vermittler zur Schriftstellerin und ihrem literarischen Ouevre, aber auch ihrem musikalischen Background und ihrer (gesellschafts-)politischen Rolle begleitet hat. Einmal mehr bietet „Text im Klang“ auch am 18. Oktober ein dramaturgisch schlüssiges Programm und schließt tags darauf mit einem öffentlich zugängigen Brunch ab, bei dem der Gesamtprozess des Projekts nochmals reflektiert und die Eindrücke mit dem Publikum ausgetauscht werden können.
Ein Projekt von impuls:
Am 18. Oktober 2024 um 20:00 Uhr wird dasselbe Programm in Graz im Florentinersaal des Palais Meran zu hören sein!
https://www.impuls.cc/events-2024/1810-text-im-klang